Service-Kabel z.B. für Wago-Controller sehr günstig „selbst gemacht“


In einem meiner letzten Beiträge schrieb ich noch darüber, wie das Kommunikations-Kabel von Wago (ein USB-Kabel mit proprietärem Stecker für die Service-Schnittstelle auf diversen Controllern) unter Virtualbox genutzt werden kann und auch, dass es sich eigentlich nur um einen USB-zu-TTL-Adapter handelt.

Patrik stellte per Kommentar die Frage, ob man dann nicht auch statt des teuren Kabels einen normalen USB-zu-TTL-Adapter nutzen kann. Natürlich kann man.

Wer also statt des etwa 50€ teuren Kabels, das dann an 364 Tagen im Jahr irgendwo in einer Kiste verstaubt, lieber einen kleinen USB-Adapter für 2€ nutzen möchte, kann das problemlos tun.

USB-zu-TTL-Converter FTDI FTD1232 am Service-Port einer Wago 750-841
Einfacher USB-zu-TTL-Converter an einer Wago 750-841

Ich habe hier einen FTDI-Adapter für 2,20€ aus China, der per Mini-USB (da musste ich erstmal nach einem Kabel suchen, alles Micro-USB inzwischen) an den Computer angeschlossen wird. Er wird erkannt als:

ID 0403:6001 Future Technology Devices International, Ltd FT232 USB-Serial (UART) IC

Benötigt werden die Pins VCC, GND, TX und RX. Die Belegung am Wago-Controller ist von oben nach unten:

  • TxD
  • RxD
  • +5V
  • GND
Pinout der Wago-Service-Schnittstelle
Pinout der Wago-Service-Schnittstelle

TxD und RxD werden logischerweise mit TX und RX verbunden, jedoch üblicherweise gekreuzt (was natürlich darauf ankommt, ob der genutzte Adapter auf der „Pin-Seite“ noch 1:1 belegt ist), VCC wird mit +5V verbunden, GND mit GND.

Pinout des FTDI USB-zu-TTL-Adapters
Pinout des FTDI USB-zu-TTL-Adapters

Das wars, mehr ist nicht zu tun. Das Kabel wird unter Windows beispielsweise in den Wago Ethernet Settings erkannt und kann zur Kommunikation genutzt werden.

Das Low-Cost Kabel wird in den Ethernet Settings erkannt und kann zur Kommunikation genutzt werden
Der USB-zu-TTL-Adapter in den Ethernet Settings

Selbst gemacht steht übrigens aus dem Grund in Anführungszeichen, weil man ja hier nicht wirklich etwas selbst macht, außer einen FTDI-Adapter zu kaufen und anzuschließen.

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5 Antworten zu “Service-Kabel z.B. für Wago-Controller sehr günstig „selbst gemacht“”

    • Nein, auf keinen Fall. Das würde die WAGO zerstörend. Die RS232 Schnittstelle arbeitet per „alter“ V24 Definition mit +/-12V wobei -12V einer 1 und +12V einer 0 entsprechen. Bei der RS232- Schnittstelle vieler PCs heute ausgenutzt wird, dass beim Empfänger nur noch +/- 3V ankommen müssen. (jeweils 9V Störabstand). Viele COM- Ports verwenden daher „nur“ +/- 5V. aber auch die – 5V sind für die WAGO tödlich. Als Pegelkonverter eignet sich ein Max232CE von Maxim. Als externe Bauelemente benötigt der nur 4 Kondensatoren. Es gibt ihn auch statt CE mit anderen Endungen, dann werden andere Kondensatorwerte benötigt. Das entnimmt man am besten dem Datenblatt. Die Spannungsversorgung des Max232 entnimmt man der WAGO. Der Max232 sollte nahe an die WAGO weil TTL- Pegel störempfindlich sind. Die RS232- Leitung geht bei mir ca. 20m als JY(St)Y 2x2x0,6 mit einseitig geerdetem Schirm parallel zu Netzkabeln und funktioniert seit Jahren einwandfrei.

  1. Die 5V sollten nicht angeschlossen werden. Das original Kabel hat eine galvanische Trennung im Inneren. Die 5V dienen nur der Versorgung der getrennten Seite.

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